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Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik
Politisches Handeln ist in Demokratien zunehmend kommunikationsabhängiger geworden. Besonders dem Fernsehen kommt mittlerweile eine spezifische Rolle in allen politischen Handlungszusammenhängen zu. Nicht nur aus analytischer Sicht läßt sich deshalb heute zwischen medienvermittelter Darstellungspolitik, die sich dem Gesamtkomplex der symbolischen Politik zuzuordnen ist, und Entscheidungspolitik, die auf die Verfahrensmerkmale der Politik zielt, differenzieren. Die notwendige Verbindung beider Ebenen ist Kennzeichen des Regierungshandelns. Die Studie beschäftigt sich mit der Ausprägung dieser Politikstile und geht dabei leitmotivisch der Frage nach, ob sich die Politikstile sowohl verschiedener Bundesregierungen als auch zwischen parlamentarischen und präsidentiellen Regierungssystem in Zeiten der medialen Inszenierung und Globalisierung zwangsläufig angleichen. Welcher Spielraum verbleibt überhaupt noch für die eigenständige Entwicklung und Gestaltung eines Politikstils? Was ist dabei system- und was ist dabei akteursbedingt? Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Grundlagen der Regierungspraxis diskutiert. Als Vergleichsebene dient sowohl die historische als auch die internationale Perspektive. Nach einer Einführung in die Problematik am Beispiel der deutschen Kanzlerschaften von Adenauer bis Schröder stehen zunächst ihre Machtressourcen im Zentrum der Überlegungen. Systematisch wird damit eine Lücke in den Lehrbüchern zum Regierungssystem geschlossen. Die Erörterung der Verhältnisse in Großbritannien und in den USA weiten den Blickwinkel auf Länder mit unterschiedlichen politischen Systemen. |