|
|
 |
Der distanzierte Bürger
 |
Christian Schwaabe:
Der distanzierte Bürger. Gesellschaft und Politik in einer
sich wandelnden Moderne
Schriftenreihe der Forschungsgruppe Deutschland
Band 12
München 2002
202 Seiten
ISBN 3-933456-20-7
Euro 14,50
|
Unter dem Stichwort Politikverdrossenheit wird seit einiger Zeit eine
zunehmende Distanz der Bürger zu den Repräsentanten des politischen
Systems, vor allem zu Parteien und Politikern festgestellt. Nicht selten
werden hier Forderungen laut, die Bürger stärker direkt am politischen
Prozess zu beteiligen. Public Awareness und Civil Society sind zu Zauberformeln
in der Debatte über die Politikverdrossenheit avanciert.
Christian Schwaabe gelingt es mit seiner breit gefächerten demokratietheoretischen
Analyse, die in ihrer weit gefassten Perspektive einen neuen Akzent innerhalb
der Schriftenreihe der Forschungsgruppe Deutschland setzt, gegen den Strom
zu schwimmen. Seine Studie zeigt anknüpfend an politologische und
soziologische Erkenntnisse über die Einstellungen der Bürger
zur Politik und ihre individualisierten Lebensformen, dass die feststellbare
Distanz der neuen "Unpolitischen" verständlich und keineswegs
bedrohlich ist. Eine Reflexion der Voraussetzungen freiheitlicher Demokratie
erweist, dass die feststellbare Distanz der Bürger in pluralistischen
Gesellschaften keinen Mangel bedeutet, sondern Grundlage eines modernen
liberalen Gemeinwesens sein kann.
|
|
|