Prospects and Risks Beyond EU Enlargement
C·A·P Working Paper, München 11/2002
Vol. 1
Eastern Europe:
Challenges of a Pan-European Policy
Iris Kempe ed.
Vol. 2
Southeastern Europe:
Weak States and Strong International Support
Wim van Meurs ed.
Download (48 KB, PDF-File): Policy
Recommendations
Download (225 KB, PDF-File): Strategy
Paper - Full Version
Infolge der bevorstehenden Osterweiterung wird es zu einer neuen Nachbarschaft
zwischen der Europäischen Union und den Staaten kommen, die weder
generell auszuschließen noch zu integrieren sind. Am 18. November
2002 hat der Europäische Rat der Außenminister beschlossen,
die Beziehungen zu den Nachbarstaaten auf eine neue Grundlage zu stellen.
Kernelemente der neuen Strategie sollen die langfristige Anbindung der
Nachbarstaaten, die Zuspitzung der Politik auf regionale Besonderheiten
sowie der Ausbau der grenzüberschreitenden Kooperation sein. Die
bisherigen Vorschläge stellen einen Rahmen dar, der entsprecht ausgefüllt
werden muss.

Antanas Valionis und Werner Weidenfeld besprechen im Rahmen der Konferenz
"Building Wider Europe" (Vilnius 29./30. November) des litauischen
Außenministeriums und der Bertelsmann Stiftung eine Strategiepapier
des C·A·P über die künftige Nachbarschaftspolitik
der Europäischen Union.
Foto: Bertelsmann Stiftung
Am 29. und 30. November haben die Bertelsmann Stiftung und das Außenministerium
der Republik Litauen ein Vilnius eine Veranstaltung zum Thema "Building
Wider Europe" durchgeführt. Den inhaltlichen Rahmen bildete
das Strategiepapier des C·A·P "Toward a Multi-Layered
Europe".
In Vilnius wurden Probleme und Herausforderungen einer neuen Nachbarschaftspolitik
erörtert. Aufgrund ihrer geographischen Lage und ihren historischen
Erfahrungen können die Kandidatenstaaten einen wichtigen Beitrag
zur Nachbarschaftspolitik leisten. Die enge Anbindung an die EU und NATO
verringern die bisherigen Befürchtungen der Kandidatenstaaten vor
russischer Hegemonie und eröffnen neue Handlungsoptionen. Eine Reihe
von Fragen waren von übergeordneter Bedeutung. Die EU ist darum bemüht,
neue Trennlinien entlang ihrer künftigen Ostgrenze zu vermeiden.
Gleichzeitig befürchten Polen und Litauen sowie deren östliche
Nachbarn, dass die Einführung der Schengen Visa Bestimmungen im Juli
2003 ein neuer Eiserner Vorhang ist. Im Falle Kaliningrad konnte unlängst
eine Lösung für den Transitverkehr zwischen Russland und seiner
Exklave gefunden werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, zur
russisch europäischen Kooperation um Kaliningrad als Region attraktiv
zu machen. Die Selbstisolierung der weißrussischen Regierung behindert
die Beziehungen zu Europa.
Durch funktionale Kooperation auf Ebenen wie Transport, Energie und Infrastrukturentwicklung
kann die Zusammenarbeit mit Russland, die Ukraine, Weißrussland
und Moldova intensiviert werden.
Die Nachbarschaftspolitik ist Teil der künftigen Architektur Europas,
die aus mehreren Ebenen besteht. Kern ist eine leistungsfähige Integration
nach innen. Auf dieser Grundlage kann die Union auf der zweiten Ebene
weitere Mitglieder aufnehmen. Die Staaten des Westlichen Balkans müssen
durch eine Vor-Erweiterungsstrategie möglichst eng an die EU angebunden
werden. Die Nachbarschaftspolitik bildet die nächste Ebene. Sie muss
für die Nachbarstaaten attraktiv, für die EU realistisch und
differenziert genug sein, um etwa die Unterschiede zwischen der Ukraine
und Belarus' zu berücksichtigen. Auf der vierten, gesamteuropäischen
Ebene sollte sich die EU verstärkt für Sicherheit und Stabilität
engagieren.
|