Kompetenzordnung und Finanzverfassung in Europa - Überlegungen
zur Konventsdiskussion
C·A·P Working Paper, München 10/2002
Von Thea Emmerling und Sabine van Ackere
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Der Fragenkatalog, den der Europäische Rat von Laeken dem Konvent
zur Zukunft Europas mit auf den Weg gegeben hat, beinhaltet keine Aufgabenstellung
bezüglich der europäischen Finanzverfassung. Dennoch spielt
diese Finanzverfassung, die eng verbunden ist mit einer Kompetenzverteilung,
eine bedeutende Rolle in föderalistisch organisierten Systemen. Vor
diesem Hintergrund untersuchen die Autorinnen, ausgehend von der bisherigen
Finanzierung der Europäischen Union, die im Konvent eingebrachten
Vorschläge zur Finanzverfassung. In einem Anhang werden nicht nur
diese Konventsbeiträge aufgelistet und verglichen, sondern auch die
Diskussionsbeiträge zum Thema einer EU-Steuer vor Einberufung des
Konvents dargestellt.
Während die Autorinnen für die bisherige Entwicklung der Finanzverfassung
zwei gegenläufige Trends beobachten - auf der Einnahmenseite eine
Verminderung originär supranationaler bzw. eine Zunahme zwischenstaatlicher
Beiträge, auf der Ausgabenseite aber wachsende Haushaltsrechte für
das Europäische Parlament -, so zeichnet sich für die Konventsbeiträge
eine Tendenz zu mehr Supranationalität ab, die sowohl mehr Haushaltsrechte
für das Parlament, als auch mehr Finanzautonomie für die Gemeinschaft
umfasst.
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