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N e w s & E v e n t s Transformation ThinkersTransformationsakteure aus aller Welt tauschen in Berlin Erfahrungen aus 20.01.2004 - Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
"I am very proud to be part of the first generation of Transformation Thinkers", resümierte Eugenio Ravinet, Direktor des chilenischen Jugendministeriums seine Eindrücke. Im Rahmen des gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführten Projekts Den Wandel gestalten - Strategien der Entwicklung und Transformation fand im vergangenen Dezember zum ersten Mal die einwöchige Konferenz "Transformation Thinkers" in Berlin statt. In Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) hatten die Projektpartner junge Entscheidungsträger aus Entwicklungs- und Transformationsländern zur strategischen Reflexion und zum internationalen Erfahrungsaustausch eingeladen. Das Spektrum der Länder, aus denen die engagierten Transformationsakteure nach Berlin kamen, reichte um den gesamten Globus, von Vietnam über Weißrussland, Mosambik und Iran bis nach Argentinien. In zahlreichen Workshops und Diskussionen waren die Teilnehmer aufgefordert, ihre jeweils spezifischen Erfahrungen auf dem Weg zu Demokratie und Marktwirtschaft zu reflektieren und auszutauschen. Ein Höhepunkt war die Präsentation und Diskussion des Bertelsmann Transformation Index. Die Ergebnisse des weltweiten Ranking von Entwicklungs- und Transformationsstaaten, das im Frühjahr 2004 erscheint, wurden kurz vor ihrer endgültigen Fertigstellung erstmals öffentlich präsentiert. Das Ranking erfasst das Transformationsmanagement von insgesamt 116 Staaten und misst Fortschritte in Entwicklungs- und Transformationsprozessen. Ausführliche Analysen machen die Herausforderungen sowie Stärken und Schwächen in den untersuchten Staaten deutlich. Immer wieder wurde von den Teilnehmern die Fähigkeit zum Wechsel der Perspektive gefordert. So zum Beispiel bei einer Podiumsdiskussion mit deutschen Journalisten über die Wahrnehmung von Transformationsprozessen durch die deutschen Medien. Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Christoph von Marschall (Tagesspiegel), Miodrag Sorac (Deutsche Welle) und Reinold Thiel (E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit) diskutierten unter der Moderation von Josef Janning die Berichterstattung über Systemwandel in allen Weltregionen. Fazit: Transformation wird hierzulande meist nur anlassbezogen und im Fokus des Interesses des deutschen Publikums transportiert. Umgekehrt legten die Vertreter der Transformationsländer großen Wert darauf, dabei "fair" wahrgenommen und dargestellt zu werden. Die stets vorherrschende Konzentration auf die Defizite im Vergleich zu den hoch entwickelten Staaten versperre die Wahrnehmung der politischen, wirtschaftlich und gesellschaftlich enormen Leistungen, die die Staaten auf dem Weg zu Demokratie und Marktwirtschaft zurückzulegen haben.
AnsprechpartnerOlaf Hillenbrand |