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N e w s  &  E v e n t s

Prof. Jacques Rupnik "virtuell" zu Gast am C·A·P

Vortrag im Rahmen des TIMSSE Online-Seminars "Der Balkan im Kontext der europäischen Integration und der transatlantischen Beziehungen" zum Thema "Kosovo and the Perspective of Conditional Independance".

14.11.2002 - Bertelsmann Forschungsgruppe Politik


Jacques Rupnik, Forschungsdirektor des "Centre d´Etudes et Recherches Internationales der Fondation Nationale des Sciences Politiques" in Paris, hielt am 8. November im Rahmen des Online-Seminars "Der Balkan im Kontext der europäischen Integration und der transatlantischen Beziehungen" einen Vortrag zum Thema "Kosovo and the Perspective of Conditional Independance". Anders als in einem klassischen Universitätsseminar musste er nicht zeit- und kostenaufwändig von Paris nach München reisen. Da sein Institut in Paris Partner im TIMSSE-Projekt (Transatlantic Internet and Multimedia Seminar Southeastern Europe) ist, musste er noch nicht mal seinen Mantel anziehen... Dank der Audio- und Videoübertragung über das Internet konnten die Studenten am C·A·P in München seinen provokanten und humorvollen Vortrag genauso unmittelbar genießen wie ihre Kommilitonen in Paris.



Die KFOR-Truppe muss immer noch für Ordnung im Kosovo sorgen.
Foto: NATO


1999-2001 war Professor Rupnik Mitglied der "Independent International Commission on Kosovo", und Koautor deren aufseherregenden Berichtes an UN-Generalsekretär Koffi Annan. Während die internationale Gemeinschaft die Status-Frage für Kosovo damals noch nahezu als Tabu betrachtete, wird jetzt zunehmend klar, dass die Frage spätestens in zwei bis drei Jahren beantwortet werden muss. Obwohl die propagierten Lösungsansatze unterschiedlich sind, ist die Notwendigkeit eines mittelfristigen Prozesses dahin weitgehend Konsens. "Conditional independence" als der von Rupnik bevorzugte Ansatz bedeutet, dass die Unabhängigkeit und Souveränität Kosovos durch Abkommen mit den Nachbarn, mit der internationalen Gemeinschaft sowie mit den eigenen Minderheiten eingeschränkt werden würde. Nur ein unabhängiges Kosovo könnte aus seiner Sicht zur Stabilisierung der Gesamtregion Balkan beitragen. Dagegen geht der UN-Beauftragte für Kosovo Michael Steiner im Moment den umgekehrten Weg: Nach dem Motto "standards before status" werden von der neuen kosovarischen Regierung Vorleistungen erwartet, was Minderheitenschutz und politische Handlungsfähigkeit anbelangt.

In der anschließenden lebhaften Diskussion gingen die Argumente Pro und Kontra hin und her zwischen München, Paris und dem US-Partner, dem "Center for Educational Outreach & Innovation" am Teachers College der Columbia University in New York. Dass sich beide scheinbar konträre Ansätze "conditional independence" und "standards before status" in der Praxis der internationalen Bemühungen zur Stabilisierung des Balkans und des Kosovo immer mehr annähern könnten, schien im Fazit auch dem Pariser Gastredner plausibel. Wenigstens hat sein Vorstoß von damals dazu beigetragen, das Thema auf die politische Agenda zu hieven - ein Beispiel couragierter (weil unbequemer) Politikberatung.


Links

TIMSSE Online-Seminar

Website Prof. Jacques Rupnik

Kosovo-Kommission


Ansprechpartner

Dr. Wim van Meurs
Tel: 089 - 2180 1339
E-Mail: meurs@lrz.uni-muenchen.de

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Aktualisiert am: 05.12.2002   Impressum | Design by [meteme.de]   Seite drucken | Seitenanfang