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N e w s & E v e n t s Zukunft des ParteiensystemsCAP-Kolloquium mit Wolfgang Nowak, Leiter der Abteilung politische Analysen und Grundsatzfragen im Bundeskanzleramt, am 14. Januar 2002. 28.01.2002 - CAP
Werden Parteien mit den gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Strömungen genauso fertig wie bisher? Wolfgang Nowak, Leiter der Abteilung politische Analysen und Grundsatzfragen im Bundeskanzleramt, entwarf auf einem Kolloquium des Centrums für angewandte Politikforschung (CAP) Mitte Januar ein skeptisches Bild. Bis in die 80er und 90er Jahre griffen die großen Volksparteien bestimmte Themen der Politik nicht oder nur ungenügend auf. Diese Defizite wurden dann von anderen oder neuen Parteien aufgegriffen; es entstanden "Defizitparteien" wie Die Günen / Bündnis 90 oder die Republikaner, die diese Themen besetzten und damit bei einem Teil der Wähler reüssiren konnten. So hatten die Republikaner Erfolg, weil sich die CDU/CSU bestimmten Themen der nationalen Identität verweigerte. Dieser Mechanismus, so Nowak sei mittlerweile außer Kraft, das Konzept der Defizitpartei am Ende. Der Grund: Die Parteien hätten an Legitimität eingebüßt. Defizite würden mehr und mehr von nichtparteilichen Institutionen wie Greenpeace, ATTACK oder anderen NGOs kompensiert, die sich, um attraktiv zu sein, bewußt nicht als Partei organisieren. In der Konsequenz müssten sich die Parteien in Deutschland diesem Wandel stellen und Veränderungen initiieren in ihrer Struktur, in ihren Programmen und in ihrem Verhalten gegenüber Mitgliedern und Wählern. In Zukunft werde es darauf ankommen, dass Parteien mit ihren Wählern sowie NGOs Bündnisse auf Zeit eingingen. Ansonsten stehe zu befürchten, dass sich das Parteiensystem in viele kleinere Defizitparteien und -organisationen fragmentiere, was zum Ende der großen Volksparteien und damit ein Schritt weit zur Desintegration unserer Gesellschaft führen könnte. KontaktJürgenTurek |